Die Entdeckung der Langsamkeit als Perspektive eines autistischen Mädchens: In diesen Blickwinkel und in dieses Schneckentempo wird man als Leser hineinversetzt. Die Erzählweise Lizzys - oder Dizzys, wie sie von den Nachbarskindern wegen ihrer Defizite genannt wird - ist versatzstückhaft. Man stolpert und folgt durch den stockenden Sprachfluss. Die niederländische Autorin Mireille Geus lässt ihre Protagonistin aus der Retrospektive berichten, bricht die Chronologie des...
Erzählten auf. Einer griechischen Tragödie gleich, verfolgen die Leser, vorausblickend und ahnend, das Scheitern der Heldin. Dieses Wissen unterstreicht das Ohnmachtsgefühl, das man angesichts der beklemmenden Beziehung zwischen dem behinderten und dem verhaltensgestörten Mädchen Big empfindet. Mirelle Geus hat den schwergewichtigen Stoff in einen kurzen, kompakten Roman gebrannt, der Themen wie Freundschaft und Abhängigkeit, Mobbing, Gewalt und Behinderung intensiv spürbar macht.
Die Entdeckung der Langsamkeit als Perspektive eines autistischen Mädchens: In diesen Blickwinkel und in dieses Schneckentempo wird man als Leser hineinversetzt. Die Erzählweise Lizzys - oder Dizzys, wie sie von den Nachbarskindern wegen ihrer Defizite genannt wird - ist versatzstückhaft. Man stolpert und folgt durch den stockenden Sprachfluss. Die niederländische Autorin Mireille Geus lässt ihre Protagonistin aus der Retrospektive berichten, bricht die Chronologie des Erzählten auf. Einer griechischen Tragödie gleich, verfolgen die Leser, vorausblickend und ahnend, das Scheitern der Heldin. Dieses Wissen unterstreicht das Ohnmachtsgefühl, das man angesichts der beklemmenden Beziehung zwischen dem behinderten und dem verhaltensgestörten Mädchen Big empfindet. Mirelle Geus hat den schwergewichtigen Stoff in einen kurzen, kompakten Roman gebrannt, der Themen wie Freundschaft und Abhängigkeit, Mobbing, Gewalt und Behinderung intensiv spürbar macht.